
Der Olperer ist mit 3476 m der höchste Gipfel der Tuxer Hauptkamms und die dritthöchste Erhebung der Zillertaler Alpen. Während der Normalweg von der Olpererhütte über den Südostgrat in leichter Kletterei (II) zum Gipfel führt, ist der Weg über den Nordgrat (III) ein wenig anspruchsvoller.
"Die Gipfelpyramide des Olperers zieht seit jeher Bergsteiger an. Die klettersteigmäßige Verbauung des Südostgrats hätte man sich aber sparen können."
Daten & Interessantes zur Tour
- Gratis Parkplatz am Schlegeisstausee
- Höhenmeter: ca. 1.700 ab Olpererhütte
- Zeit Gipfeltag ab /bis Olpererhütte: ca. 6:00 Stunden
- Beschreibung auf bergsteigen.com
- Doku bei bergauf bergab vom Bayerischen Rundfunk
Olperer Überschreitung von der Olpererhütte
Der majestätische Olperer (3476 m) ist immer eine Besteigung wert und dementsprechend ein begehrtes Ziel unter Bergsteigern. Auf der Überschreitung von der Widlahnerscharte über den Nordgrat zum Gipfel und den Südostgrat hinunter hat man eher Chancen, zumindest teilweise Ruhe am Berg zu genießen.
Die Überschreitung des Olperers ist entweder von der Geraer Hütte oder der Olpererhütte möglich. Wir haben die Variante von der Olpererhütte gewählt. Die 2007 neu errichtete Olpererhütte thront über dem Schleigeisstausee und gibt beeindruckende Blicke auf die Zillertaler Gipfelprominenz mit Großer Möseler, Hochfeiler, Hochferner oder Hoher Weißzint frei. Vom Stausee erreicht man die sehr gut bewirtschaftete Hütte in maximal 1,5 Stunden. Der Andrang der Generation Instagram, die nur für ein Foto auf der inszenierte Hängebrücke hinauf pilgert, wirkt tagsüber befremdlich. Am Abend kehrt jedoch Ruhe ein und man kann die Bergwelt vollends genießen.


Start ist im Spätsommer um kurz nach sechs Uhr morgens. Üblicherweise folgt man ab der Olpererhütte dem Normalweg in Richtung Riepengrat. Dann zweigt man nach Norden ab und steigt über das Große Riepenkees auf den Riepensattel hinauf. Das Riepenkees ist im Winter eine Skipiste und wird durch den Gletscherrückgang immer steiler. Besonders bei blankem Gletscher im Spätsommer ist der Anstieg hier nicht sehr angenehm. Eine Alternative ist der Anstieg über loses Blockgelände auf die kleine Einsattelung zwischen Riepensattel und Olperer-Ostgrat. Von dort gelangt man flach und angenehm auf den Gletscher und geht gemütlich zur Widlahnerscharte. Die ungefähre Route ist in Gelb skizziert.

Von der Wildlahnerscharte gilt es zunächst eine ca. 35 Grad steile Firn-/Schneeflanke hinaufzugehen. Je nach Bedingungen kann diese Flanke unangenehm sein. Bei guter Schneeauflage und „Trittschnee“ ist sie problemlos zu bewältigen. Bei Blankeis jedoch ist das ein ernstes Unterfangen und man sollte genügend Eisschrauben mithaben.
Der Grat an sich begeistert mit wunderbarem Fels, Zillertaler Granit vom Feinsten. Dank der Eisentrittbügel sinkt die Schwierigkeit auf maximal III-. Schlüsselstelle ist ein Felsaufschwung ungefähr in der Mitte des Grates. Dank Schlingen und Trittbügel meistert man rasch diese Stelle und steht in ungefähr einer Stunde ab der Wildlahnerscharte am Gipfel.

Der Abstieg über den Südostgrat weist keine besonderen Schwierigkeiten auf. Den Felsturm gleich nach dem Gipfelkreuz umgeht man nordseitig (beim Abstieg links). Die ursprüngliche Schlüsselstelle gleich nach Beginn des Südostgrates, eine circa vier Meter hohe senkrechte Wand, wurde wie ein Klettersteig mit Drahtseilen verbaut und stellt gar kein Problem dar. Früher hat man dort mitunter abgeseilt. Ob diese Verbauung wirklich notwendig ist, sei dahingestellt.

